Avegant Glyph

Avegant Glyph
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Auflösung1280x720
BesonderheitenProjektion direkt auf die Netzhaut
Framerate120
Gewicht450 Gramm
KompatibilitätHDMI, MHL, Klinkenkabel
Korrektur-8 bis +2 Dioptrien
Preis500 USD (Beta)
Sichtfeld45°
SoundPremium Stereo
StromversorgungAkku (3 Std.)
Tracking9 DOF, Output via Bluetooth oder Kabel
TechnikVirtual Retinal Display
ErscheinungsterminBereits auf dem US-Markt

Mit der Glyph von Avegant betritt ein neuer Rivale das Spielfeld der virtual Reality Brillen. Mit neuartiger Technologie will das Unternehmen Kunden für ihr Konzept gewinnen. Die Beta-Version ist bereits für 500$ erhältlich und rangiert damit im unteren Preisbereich der VR Brillen. Das Design ist besonders raffiniert. Die Brille sieht im Prinzip aus wie Over-ear Kopfhörer. Allerdings kann der Haltebügel, der sonst auf dem Kopf liegt, vor die Augen geklappt werden. 450 Gramm wiegt das Gerät, wobei die Tragetechnik stark von regulären Geräten abweicht und so vermutlich trotzt des hohen Gewichtes ein relativ hoher Tragekomfort erzielbar ist. Sein größter Verkaufspunkt ist aber das Virtual Retinal Display.

Das Virtual Retinal Display
Die Erfinder der Glyph waren experimentierfreudig und halten sich nicht an den OLED-Standard, der bei VR Brillen weit verbreitet ist. Das Unternehmen setzt auf das Virtual Retinal Display. Hierbei werden die Inhalte über 2 Millionen kleine Spiegel auf die Netzhaut projiziert. Der Vorteil dabei scheint vor allem das homogene Bild zu sein, das damit erreicht wird. Obwohl die Auflösung 1280 x 720 Pixel pro Auge beträgt, kann ein praktisch pixelfreies Bild erzeugt werden. Bei den meisten Konkurrenten wird diese Auflösung maximal für beide Augen aufgewendet. Das Licht einer LED mit geringer Leistung simuliert Tageslicht und soll das Tragen auch über längere Zeit angenehm gestalten.

Das Sichtfeld ist mit 45° nicht übertrieben groß, befindet sich aber im Normalbereich der Konkurrenz. Es wird ein 80-Zoll Bildschirm in der Entfernung von 2,5 Metern simuliert.

Headtracking
Das Headtracking Device der Glyph erlaubt mit 9 Degrees of freedom die freie Bewegung innerhalb der virtuellen Welt. Je nachdem, wohin der Kopf gedreht wird, wird ein entsprechendes Bild angezeigt. Für Spiele ist diese Funktion ganz besonders wichtig um das richtige Feeling zu erzeugen.

Korrektur
Brillenträger sind nicht gezwungen unter der Glyph Korrekturgläser zu tragen. Die Einstellungsmöglichkeiten erlauben -6 bis +2 Dioptrien. Ob beide Augen gleichzeitig eingestellt werden oder ob einzeln verstellt werden kann, lässt sich nicht aus den Daten lesen. Der Augenabstand kann zwischen 50 mm und 75 mm verstellt werden.

Sound
Spendiert wird lediglich Stereo. Die Verbindung wird über HDMI oder TRRS hergestellt. Die Glyph kann allerdings mit einem eingebauten Mikrofon aufwarten.

Fazit
Die Glyph hat bereits einige Tester begeistert. Mobilität wird durch den Akkubetrieb ermöglicht, allerdings kann sonst auch mit Micro USB Kabel geladen werden. Die schicken Kopfhörer-Brillen sind in hellgrau, schwarz und dunkelblau erhältlich. Leider ist die Auslieferung in unseren Landen erst Ende 2014 zu erwarten, da die Beta-Version nach und nach in verschiedenen Ländern erhältlich ist. Dort wo sie bereits zu haben ist, schlug die Glyph ein. In nur wenigen Tagen wurde das Finanzierungsziel des Unternehmens um ein vielfaches Übertroffen. Laut der Website von Avegant ist die Glyph in Miami und Austin bereits ausverkauft.

Die Glyph soll eine unschlagbar gute Bildqualität liefern, dafür ist es fast ärgerlich, dass nur 45° Sichtfeld umfasst werden. Mit dieser „Bildschirmansicht“, sei sie auch noch so gut, wird gleich eine Menge Immersion eingebüßt.

Weil die Glyph ursprünglich für den militärischen Einsatz entwickelt wurde, freuen wir uns besonders über anderweitigen Nutzen der Brille und erwarten gespannt den Launch im deutschsprachigen Raum.

Bilder von avegant.com

Die Glyph von Avegant, die schon Anfang 2014 erstmals vorgestellt wurde, unterscheidet sich in einem Merkmal wesentlich von anderen VR-Brillen: Dem Display. Im Gegensatz zu anderen Brillen wird in dieser VR-Brille kein LCD verbaut, sondern ein komplexes Spiegelsystem. Es besteht aus zwei Millionen kleinster Spiegel, die ein Bild generieren, das 1.280 x 720 Pixel groß ist und über zwei Linsen direkt auf die Netzhaut projiziert wird. Das dadurch entstehende Bild ist sehr scharf. Es soll in etwa dem Bild eines 80-Zoll Fernsehers entsprechen, das von drei Metern Entfernung betrachtet wird. Damit wird ein Sichtfeld von annähernd 45 Grad erreicht.

Sofort nach der Firmengründung von Avegant im Jahr 2012 konzentrierte sich das Unternehmen auf die Entwicklung der Glyph. Dabei arbeitete man vor allem an der Anpassung der Details, sodass auch Menschen, die sehr große Sehschwächen haben, die Avegant Glyph nutzen können. Aus diesem Grund hat der Benutzer die Möglichkeit, die Kopfgröße, den Augenabstand und die Dioptrien einzustellen. Dabei können die Dioptrien im Bereich von -8 bis +2 verändert werden. Eine Trackingfunktion besitzt die Brille aktuell noch nicht, sie ist aber für die finale Versionen geplant. Dann soll der Benutzer die Möglichkeit haben, seinen Kopf im Winkel von 360 Grad zu drehen, während die Brille die Bilder abhängig von der Kopfdrehung auf die Netzhaut projiziert.

Die Brille kann über einen HDMI- oder MHL-Anschluss an andere Geräte angeschlossen werden, um Video- und Audiodaten zu empfangen. Somit wird die Glyph mit dem Computer, Spielkonsolen, Tablets, Smartphones und dem Mac verwendbar sein. Möchte man jedoch nur Musik hören, genügt auch ein einfaches Klinkenkabel. Denn die Glyph kann in zwei verschiedenen Modi verwendet werden: Zum Einen als einfacher Kopfhörer und zum Anderen als Datenbrille mit Sound. In der Avegant Glyph ist ein Akku verbaut, der eine Laufzeit von etwa drei Stunden besitzen wird, wenn ma die Videofunktion verwendet. Möchte man die Brille lediglich zum Musikhören einsetzen, klappt man einfach den vorderen Teil hoch. Dann reicht der Akku etwa 48 Stunden. Mit einem Gewicht von 850 Gramm ist die bisher vorgestellte Vorserienversion noch verhältnismäßig schwer. Es ist jedoch geplant, dass das finale Modell um ein Vielfaches leichter sein wird. Die Avegant Glyph soll etwa 500 US-Dollar kosten. Sie sollte ursprünglich im Herbst 2014 auf den Markt kommen. Dieser Termin konnte jedoch nicht eingehalten werden und wurde nun auf Anfang 2015 verschoben. Ein genauer Erscheinungstermin, an dem die Glyph auch von Normalsterblichen gekauft werden kann, wurde bisher aber noch nicht bekannt gegeben.

Bis es soweit ist, soll die Glyph auf Kickstarter die notwendige Unterstützung für die Weiterentwicklung erhalten. Das marktreife Endprodukt soll gemeinsam mit der Kickstarter-Community entwickelt werden. Geplante Verbesserungen waren vor allem die wuchtige Form und das noch recht schwere Gewicht. Auch die Akkulaufzeit, die schon ohne Trackingfunktion bei lediglich drei Stunden lag, stand im Fokus der Verbesserungen. Falls möglich, soll auch der Preis noch sinken, wie die Neuerdings.com angab. Umgerechnet soll die marktfertige Glyph etwa 400 Euro kosten. Die Kickstarter-Unterstützer werden erste Geräte schon im Dezember 2014 erhalten.

Golem.de hat eine Vorversion der VR-Brille bereits testen dürfen. Den Testern des Magazins fiel dabei zunächst auf, dass die Brille nicht komplett abgeschirmt ist, so wie das bei vielen anderen VR-Brillen der Fall ist. Dadurch kann der Nutzer Teile seiner Umgebung wahrnehmen. Avegant gab jedoch an, dass später für Benutzer, die eine komplette Abschirmung von der Umwelt vorziehen, eine Art Blende installiert werden soll. Das auf die Netzhaut projizierte Bild überzeugte die Tester von Golem.de, denn der Abstand zwischen den einzelnen Pixeln fällt nicht auf. Dabei unterscheidet sich diese VR-Brille ebenfalls von ihren Konkurrenten, denn bei den Brillen, in denen ein handelsüblicher Bildschirm verbaut wird, sieht man meist die einzelnen Bildpunkte. Da der hohe Schwarzanteil im Bild entfällt, ist das Bild zudem sehr kontrastreich und farbintensiv. Das Erlebnis der virtuellen Welt kann eher mit dem der Cinemizer OLED verglichen werde als mit der Oculus Rift, denn der Nutzer erlebt kein vollständig ausgefülltes Blickfeld, sodass er vielmehr den Eindruck hat, auf eine virtuell erzeugte Leinwand zu blicken. Die Golem.de beschreibt dieses Erlebnis als gewöhnungsbedürftig, war letztlich aber doch überzeugt. Der Sound wird von dem Team sehr positiv bewertet, denn er erinnert an sehr gute PC-Headsets. Er kommt durch einen 40 Millimeter großen Treiber zustande, der pro Ohr verbaut wird.

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