Vrvana Totem
Preis | 350 EUR |
Tracking | über 2 intern verbaute RGB-IR-Kameras |
Technik | OLED Display |
Auflösung | 1080p |
Framerate | 75 |
Sichtfeld | 90° |
Korrektur | Fokus für jedes Auge einstellbar |
Gewicht | 400 Gramm |
Sound | 3D Sound (binaural HRTF) |
Stromversorgung | per Kabel |
Kompatibilität | Mac, Linux, Windows, iOS, Android, PlayStation, XBox |
Die Vrvana Totem VR-Brille gilt als großer Konkurrent zur Oculus Rift. Wie Heise.de im Oktober 2014 berichtete, soll diese VR-Brille ein noch intensiveres Virtual-Reality-Gefühl liefern als das aktuelle Oculus Rift Modell. Erreicht wird dies durch ein besseres Display sowie die Tatsache, dass die Linsenverzerrung und das Headtracking via interner Hardware ermöglicht werden. Dadurch sind die Ansprüche, die an die Rechenleistung der angeschlossenen Hardware gestellt werden, bei der Vrvana Totem um ein Vielfaches geringer.
Das Tracking der aktuellen Benutzerposition wird bei der Totem von Vrvana nicht wie bei der Oculus Rift über eine externe Infrarotkamera bewerkstelligt, sondern über zwei in der VR-Brille verbaute RGB-IR-Kameras. Dies hat einen wesentlichen Vorteil für den Benutzer, denn so kann er seinen Kopf auch außerhalb des Bereiches zu bewegen, der von der externen Kamera erfasst wird. Gleichzeitig geben die Entwickler der Totem an, dass die Latenzzeiten extrem gering seien. Das bedeutet, dass man kaum eine Verzögerung zwischen der eigenen Bewegung des Kopfes und der aktuellen Anzeige des Displays bemerkt. Auch an das Sounderlebnis wurde gedacht, denn die Vrvana Totem bietet einen 3D-Sound via binaural HRTF.
Ein weiterer Vorzug der Vrvana Totem besteht darin, dass die aufwendigsten Berechnungen wie das Tracking und die Bildverzerrung für die Vergrößerungslinsen von der Hardware der VR-Brille ausgeführt werden. Zum Vergleich: Bei der Oculus Rift werden diese Berechnungen von der Computerhardware übernommen, sodass man für eine Verwendung der Totem keine Hochleistungscomputer benötigt.
Wie bei dem aktuellen Rift-Entwicklermodell DK2 wird auch bei der Totem ein OLED-Display verbaut, das eine 1080-Pixel-Auflösung bietet. Trotzdem soll das Bild der Totem besser sein, denn hier wird nicht wie bei der Oculus Rift die PenTile-Matrix für die Anordnung der Pixel eingesetzt, die oftmals zu Sägezähnen in der Darstellung führt, sondern die herkömmliche RGB-Stripe-Anordnung. Der Bildschirm soll dabei mit einer Bildwiederholungsrate von 75 Frames per Second laufen.
Die zwei internen Kameras werden nicht nur für das Tracking des Kopfes verwendet, sondern sind auch in der Lage, das aufgenommene Bild direkt auf das Display zu übertragen. Auf diese Art und Weise kann man eine Art „See-Through-Modus“ nutzen: Wenn man beispielsweise kurz nach einem Getränk oder dem Telefonhörer greifen möchte, ohne die Brille jedes Mal abzusetzen, schaltet man das Bild einfach um.
Die aktuelle Version der Totem-Brille kann die Software, die für die DK1-Rift entwickelt wurde, schon nutzen. Spätere Modelle sollen auch die DK2-Programme verwenden können. Da die VR-Brille über einen HDMI-Anschluss verfügt, können auch Mobilgeräte und Spielkonsolen angeschlossen werden. Mithilfe eines Hardware-Emulators soll es darüber hinaus möglich sein, die Steuerbefehle eines Gamepads direkt auf den Headtracker der Totem umzusetzen.
Auch 20min.ch berichtete schon äußerst positiv über die Totem von Vrvana. Hier lobte man vor allem die Möglichkeit, sich bei einer Unterbrechung des Spiels oder Videos frei im Raum bewegen zu können, ohne dass man die Brille absetzen muss. Auch das innovative Trackingsystem, das dank der eingebauten Kameras überall im Raum funktioniert, wurde hier positiv hervorgehoben. Ebenfalls unterstrichen wurde in diesem Bericht, dass die Entwickler auch an Brillenträger gedacht haben. Denn mithilfe von speziellen Linsen ist es möglich, für jedes Auge einzeln den Fokus anzupassen. Daher können Brillenträger ihre normale Brille ganz einfach mit der VR-Brille austauschen und sehen trotzdem alles in der gewohnten Schärfe.
Wie das Online-Magazin VR-Nerds berichtete, sollte über die Crwodfinancing-Plattform Kickstarter dabei helfen, die Weiterentwicklung der VR-Brille zu verbessern. Leider kam bis eine Woche vor dem Ende der Kampagne nur etwa die Hälfte der erhofften 350.000 kanadischen Dollar zusammen. Daher berichtete das Magazin hier, dass die Kickstarter-Kampagne abgebrochen wurde. Aus diesem Grund geht Vrvana nun einen neuen Weg, denn das Unternehmen erkannte offenbar, dass das Interesse an der fertigen VR-Brille zwar groß war, sich das Interesse an einem Development Kit für Entwickler jedoch in Grenzen hielt. Daher haben Interessenten nun die Möglichkeit, sich auf der offiziellen Homepage die Totem vorzubestellen. Dafür hinterlegt man zunächst 50 kanadische Dollar, um sich das VR-Headset zu sichern. Sobald die Totem geliefert wird, zahlt man dann noch einmal 450 kanadische Dollar zuzüglich den anfallenden Versandkosten. Das entspricht umgerechnet einen Gesamtpreis von etwa 350 Euro.
Einen genauen Erscheinungstermin für die Vrvana Totem gibt es aktuell leider noch nicht. Bei einer erfolgreichen Kickstarter-Kampagne war der April des kommenden Jahres angepeilt. Da diese Kampagne nun abgebrochen werden musste, bleibt abzuwarten, wann die Endkundenversion erscheinen wird.